Der April in Dortmund

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… und wieder ein Monat weniger bis zum NoTddZ, und die Planungen nehmen ihren Lauf, der nächste Monat ist voll mit Mobivorträgen. Mittlerweile ist auch unser Kurzaufruf auf türkisch veröffentlicht. Wir bekommen zunehmend Zusagen von Gruppen, die am 4.6. den Weg nach Dortmund auf sich nehmen werden. Und es sind viele Leute sprayend und plakatierend in Dortmund unterwegs. Das motiviert uns!

Im vergangenen Monat jährte sich zum zehnten Mal der Todestag von Mehmet Kubaşık, dem Dortmunder Opfer der NSU-Morde. Ein breites Bündnis rief am 4. April zum Tag der Solidarität auf. 500 Menschen demonstrierten mit den Angehörigen gegen Rassismus und forderten Aufklärung im NSU-Prozess.

Der Widerstand gegen den „Tag der deutschen Zukunft“ wird immer breiter. Auch das Schauspielhaus Dortmund hat kein Bock auf Nazis. Sie rufen dazu auf, sich am 4. Juni an den „Spiegelbarrikaden“ zu beteiligen. Gemeint sind „disobedient objects“: große, aufblasbare silberne Würfel, die entlang der Route den Aufmarsch blockieren und den Nazis den Spiegel vorhalten sollen.

„Können Sie uns befugen, eine Uniform zu tragen?“, fragt sich das Theaterensemble „Mein Einsatzleiter“ in einem Brief an den Dortmunder Polizeipräsidenten Lange. Mit ihrem Stück wollen sie am 04. Juni auf die Straße gehen und an Orten antifaschistischen Protests ihre eigenen Szenen und Dialoge spielen. Dabei werden sie eine moosgrüne Polizeiuniform aus den 1970er Jahren anziehen und fragen sich nun, ob sie dazu „befugt“ sind. Kunst ist angeblich frei, also auch frei eine Uniform tragen zu dürfen, nicht wahr? Eine Antwort blieb bis jetzt übrigens aus.

Am 22. April demonstrierte die AfD im „Nachbardorf“ Unna mit sparsamen 120 Teilnehmer*innen statt der angekündigten 1.000. Eine erfolgreiche Blockade, neben anderen Aktionen, zwang die AfD nach 300 Metern zum Umkehren. Auch Antifaschist_innen aus Dortmund riefen dazu auf, nach Unna zu fahren, und sich an den Gegenprotesten zu beteiligen.

Nach eigenen Aussagen wissen die Cops zur Zeit nicht, wo der Naziaufmarsch im Juni stattfinden soll. Fragt sich, bei welcher Behörde die Nazis für die Demoanmeldung dann wohl vorstellig geworden sind! Das übliche taktische Gemauer also.

Seit Ende April ruft die Antifaschistische Union Dortmund zu einer linksradikalen Vorabenddemo am 3. Juni auf. Unter dem Motto „Für ein besseres Morgen! Keine Zukunft diesen Zuständen!“ soll es um 18.00 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof losgehen. Eine gute Gelegenheit bereits einen Tag früher in Dortmund aufzutauchen.