[No-TddZ PE #13] Bilanz der Demosanitäter: 165 Einsätze am 4. Juni

Im Rahmen der Aktionen gegen den Naziaufmarsch am 4. Juni wurden die Demonstrant*innen von einem eigenen Sanitätsdienst begleitet. Deren Bilanz wirft ein Schlaglicht auf das gewalttätige Vorgehen der Polizei: etwa 165 Menschen mussten wegen verschiedener Verletzungen behandelt werden.

„Mit Abstand am häufigsten mussten Augenverletzungen durch Reizmittel behandelt werden,“ erklärt Tobias Schmidt vom Arbeitskreis NoTddZ, der den Sanitätsdienst organisierte. „Videoaufnahmen des WDR zeigen, das die Polizei mehrfach Menschenmengen unprovoziert mit Pfefferspray angriff.“ Aber auch Platz- und Schürfwunden sowie Prellungen mussten die Sanitäter*innen in Folge des Polizeieinsatzes behandeln. „Zwei Menschen wurden mit Verdacht auf Knochenbrüche, einer nach einem Schlag in den Bauch ins Krankenhaus gebracht,“ so Schmidt weiter.

Auch aus anderer Richtung gibt es scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei. Ein Mitglied der Partei die Grünen stellte gestern Anzeige gegen mehrere Polizist*innen, die ihn und andere mit Pfefferspray angegriffen hatten. „Einer Aufklärung dieser Angriffe steht die immer noch fehlende Kennzeichnungpflicht für Polizist*innen im Weg,“ erläutert der Pressesprecher. „Auf zahlreichen Bildern vom Samstag ist zu sehen, wie sich Polizist*inne mit Sturmhauben vermummen, um bei ihren Angriffen auf Demonstrant*innen unerkannt zu bleiben.“

„Der Arbeitskreis NoTddZ wünscht den Verletzten rasche Genesung,“ so Schmidt. „Den Freiwilligen Demosanitäter*innen gilt unser Dank für den Anstrengenden Einsatz am 4. Juni“.